Inspiriert wurde ich zu diesem Beitrag durch die Blogparade von Anja von Windradkind.
Ihr Thema lautet „1.000 Ideen – Fluch oder Segen“. Was ist eine Blogparade?
Jemand gibt ein Thema vor und andere schreiben ihre Beiträge und Gedanken dazu. Man verlinkt sich untereinander und so entsteht ein Netzwerk aus vielen tollen und sehr unterschiedlichen Blogbeiträgen.
Wie es mir selbst ergangen ist und wie ich heute mit meinen Ideen umgehe, erfährst du in diesem Blogbeitrag.
Ideen aus mir heraus
Wir alle kennen die Situationen, in denen uns der Kopf schwirrt. Vielleicht haben wir viele oder gar keine Ideen.
Eine Möglichkeit, wieder Ruhe und Zugang zu mir und meinen Ideen herzustellen, ist Ruhe und Natur. Ohne Druck und Erwartungen Zeit verbringen und die Gedanken schweifen lassen. Als introvertierter Mensch liebe ich diese Auszeiten. Da sprudelt es wieder, oder verknüpft, was noch eingebunden werden möchte.
Die andere Möglichkeit ist, mit anderen Menschen in Kontakt zu kommen, interessante Gespräche zu führen und Fragen zu stellen. Wenn ich spüre, dass mein Gegenüber selbst noch keine Antwort hat, dann beginne ich, Ideen und Möglichkeiten zu produzieren.
Dann habe ich das Bedürfnis, mein Gegenüber zu ermutigen, diese eine Sache einfach mal auszuprobieren. Aus diesem Denken des Festgefahrenseins im Bekannten herauszukommen.
Wichtig ist mir aber auch, dass es nicht diese Marktschreierei ist, wie „Du musst durch die Angst!“ oder „Veränderung muss weh tun!“. Das empfinde ich als Druck und hilft nicht weiter.
Unser (Nerven-)System schützt uns vor allem Unbekannten und diese „einfache“ Veränderung macht eben Angst.
Also alles auf Anfang! In kleinen, minimalen Schritten und diese feiern! Und dann dran bleiben.
Meine Ideen und ein MUSS
Es gab eine Zeit, in der ich mich für meine Ideen verurteilt habe. Ich habe neue Dinge ausprobiert, irgendwie auch auf der Suche nach deeeem Ding oder Gefühl. Es gab verschiedene Sportarten (viele durften wieder gehen 😉 ), allein reisen, kreative Raumgestaltung, Terrassengestaltung… nichts war vor meinen Ideen sicher. Nur musste ich mir auch anhören „Was, schon wieder was Neues? Kannst du nicht bei einer Sache bleiben?“
Und da war sie – die Selbstverurteilung war geboren. Es kreisten Gedanken wie: Ständig etwas machen wollen? Du kannst nichts zu Ende bringen, du bleibst einfach nicht dabei! Warum bin ich so?
Dadurch entstand gefühlt eine Linie, welche ich nicht überschreiten würde. Kam ich zu dieser Linie, überkam mich eine akute Unlust, ich beendete Vorhaben einfach so. Also probierte ich aus, hörte auf und spürte aber doch keine wirkliche Zufriedenheit. Ich war getrieben von dem Gefühl „Jetzt muss doch mal was länger klappen.“
Ich wusste ja nichts vom Nervensystem und all diesen tollen Dingen. Immer wieder habe ich mit dieser Aktivierungsenergie neue Dinge angefangen, um sie dann auch wieder zu beenden.
Mein eigener Weg heute
Ich arbeite auch heute noch an Überzeugungen, aber ich habe gelernt, meine Phasen der Ideenumsetzung zu erkennen. Meistens kommt nach der Euphoriephase (je nach Thema 4 Wochen bis 4 Monate) die Starre und die akute Unlust. Ich hinterfrage meine Idee und mein Vorhaben.
Ich nehme mir Zeit und frage mich:
- Okay, was war die Idee und das Ziel am Anfang?
- Kam die Idee wirklich aus mir heraus und habe ich ein Ja zu dieser Idee oder wollte ich es „nur richtig machen“?
- Habe ich mein Ziel erreicht? Also wirklich? Bin ich damit wirklich, wirklich zufrieden?
- Was habe ich davon, wenn ich die Idee nicht umsetze? (meist Sicherheit und Zugehörigkeit zur bisherigen Familie oder Gruppe)
Je nach Antwort spüre ich in mich hinein – zeichne – und bekomme eine Antwort von mir selbst, warum es gerade nicht weiter geht.
Ein Beispiel von mir: Während der Ausbildung zur NeuroGraphik-Trainerin verlor ich nach 4 Monaten die Lust an allem. Alles nervte, die tollen Coachingsprüche konnte ich nicht mehr hören. Und doch hat mir gerade in dieser Situation meine Lerngruppe geholfen. Zu sehen, was schon geschafft ist, was ich bisher erreicht habe, eine Pause der Anerkennung zu bekommen.
Ich nutzte die NeuroGraphik genau für meinen Status Quo, zeichnete ein Ziel, einen Ziel-Stern und mein System konnte die angestaute Angst vor dem Neuen loslassen und eine neue Verbindung zum Ziel aufbauen.
Wenn du dies ausprobieren möchtest:
Heute frage ich mich immer wieder: Ok, wovor schützt mich dieses Befinden (Blockade als Wort mag ich nicht mehr) gerade und was steckt dahinter.
Ideen auch gehen lassen
Oh, war dies schwer zu lernen. Ideen oder Vorhaben auch gehen zu lassen! Naaaa, wieder nicht geschafft? Sofort spürte ich meinen schwarzen Vogel auf der Schulter! Wollte ich doch dem Spruch entkommen.
Nein, heute entscheide ich mich bewusst gegen eine Idee, denn auch Aufhören ohne Selbstvorwürfe sei erlaubt! Es ist doch auch sehr entlastend zu sagen: Ok, dieses XY beende ich hier und heute und unternehme keine Anstrengung und Druck mir gegenüber, dass ich es nicht „geschafft“ habe.
Und dann mit Schwung eventuelle Unterlagen, Material, Post-it oder andere Erinnerungstools entsorgen – herrlich diese Klarheit!
Probiere es aus! Schließe (noch) nicht beendete Vorhaben ab und gib dir Luft für neue Möglichkeiten! Es warten doch schon neue Ideen in dir. Schaffe einen Platz dafür und sei es dir wert, deine Ideen immer wieder zu verfolgen. (ganz ohne schwarzen Vogel auf der Schulter)
Ich wünsche dir nun viele kreative und wertvolle Ideen – bleib dran!
Bis dahin, Kopf aus – Stift an!
2 Responses
Hallo Simone, oh ja, das hört sich voll nach mir an. Hast du mich etwa heimlich ausspioniert und hier beschrieben? Nein, schon gut. Spaß beiseite. Aber ja, so hätte ich meinen Blogartikel dazu auch schreiben können, ohne zu lügen. Nur das mit der Neurografik, das kenne ich selbst noch nicht.
Liebe Grüße und vielen Dank für deinen Beitrag zu meiner Blogparade.
Anja von Windradkind