Ich hätte nicht gedacht, dass eine Linie so viel ausmachen kann.
Diese besondere Art der Linie, mit der Methode der Neurographik, begleitet mich und meine Selbstentdeckung seit Oktober 2020. Schon als ich das erste Bild im Internet gesehen habe, war ich fasziniert.
Von Null auf 100% in einem Jahr
Sie wirkt so einfach, doch birgt sie auch Sucht- und Emotionspotential. Die Linie welche eine Neurographik® zu diesem typischen Erscheinen bringt. Dies wollte ich auch gerne lernen.
Meine ersten Bilder waren sehr unbeholfen, doch weckten sie weiter meine Neugier.
Ich fand einen Coach in meiner Umgebung und war von diesem Vorgehen und der Arbeit,
mit und an dem Bild, total fasziniert. Nach einer Überlegungsphase entschied ich mich, nicht nur den Basiskurs zu belegen, nein ich entschied mich für das Gesamtpaket – die Ausbildung zur Neurographik-Trainerin. Das Institut für Kreativitätspsychologie (kurz IKP) bietet die Ausbildung zur Neurographik® Trainerin und ästhetischen Coachin an und ganz gespannt startete ich mit dem Basiskurs.
Eine Annäherung mit Höhen und Tiefen
Diese besondere Art der Linie, in Verbindung mit weiteren Elementen der Neurographik, kann:
- Beschwingte Gefühle erzeugen.
- Dich in absolute Entspannung versetzen.
- Dir Neue Perspektiven schenken.
- Einen zum Verzweifeln bringen.
- Lust auf mehr erzeugen.
- Dir ein warm- bis heißes Gefühl im Körper schenken.
- Dir eine Möglichkeit eröffnen Emotionen zu erleben.
Man könnte meinen, sie sei eine einfache geschwungene Linie und fertig. Aber weit gefehlt!
In Anlehnung an die Natur und dem Verlauf unserer neurologischen Bahnen, zeichnet sie sich wie folgt aus:
- Sie verläuft von einer Seite zur anderen Seite des Blattes.
- Anders als bei Schlangen- oder Sinuslinien ist sie unterschiedlich in jedem Abschnitt.
- Sie in ihrer Richtung nicht begrenzt, sie beschreibt neue Wege, verlässt den bekannten und bisher vorgegebenen Raum.
- Sie wird auch als bionische Linie bezeichnet, ähnelt sie unseren Neuronen-Verbindungen oder der Linien in der Natur.
Beispiele für bionische Linien in der Natur
Mein Zugang zur Linie
Zu Anfang habe ich so manches Mal den Stress in meinem Körper gespürt, die Linie war halt noch nicht so “schön”. Mein innerer Kritiker war sehr aktiv. Ich probierte verschiedene Stifte, denn als Linkshänderin ist die Gestaltung und Haltung von Schreib- und Zeichenutensilien nicht immer zufriedenstellend. Ich fand passende und meine Handhaltung entspannte sich. Das Zeichnen wurde leichter, doch die Linie ließ auf sich warten. Dass ich voll im Prozess angekommen war, bemerkte ich erst später. Es geht darum, das Gewohnte zu verlassen, einen neuen Weg einzuschlagen, um dann auf neue Lösungswege zu stoßen. Diese Lösungswege sind nun mal keine asphaltierten Autobahnen. Ich blieb dran und immer wieder dachte ich, ach jetzt passt es. Doch dann kam das nächste Thema oder Algorithmus während der Ausbildung.
Bei jedem weiteren Algorithmus spürte ich während der Ausbildung neue Widerstände. Ich wiederholte, sammelte Informationen, erstellte mein Handout und mein System entspannte sich. Ich lernte mich und meine Körpersignale zu spüren. Mein System hat, je nach emotionalem Thema, die Art der Linie gesteuert. Mal lief sie entspannt und “schön” übers Blatt und mal war sie wieder zackig, eckig, ja fast nervös.
Mein Beobachtermodus baut sich aus
Mit jeder Zeichnung nähere ich mich neuen Antworten und Perspektiven. Die neurographische Linie trägt Informationen, verhilft einen Weg zu finden. Es bilden sich dickere Liniengebilde durch das Wiederholen der Linie, doch wird keine wie die andere sein. Wie auch unsere Gedanken unterscheidet sich jede Linie von der anderen.
Dort, wo viele Linien über das Blatt fließen, entstehen Übergänge oder Kreuzungen. Diese Kreuzungen beinhalten eine gewisse Spannung. Ab einer gewissen Anzahl von Linien auf dem Blatt kann es sich stressig anfühlen, man wird unruhig, kribbelig und nervös.
Es wird Zeit für das Abrunden
Damit Antworten oder Hinweise dich finden können, braucht es harmonische Verbindungen. Ich beschreibe es gerne als ein Autobahnkreuz, große LKW benötigen einen entsprechenden Radius zum Abbiegen. So können Gedanken oder Ideen fließen. Das Abrunden versetzt dein Nervensystem in einen entspannten, auch meditativen Zustand. Es entsteht eine Harmonie und Ordnung auf dem Blatt. Alles kommt in Fluss und keine Spitze oder Ecken behindert Gedanken oder Emotionen.
Empfehlung für deinen Start
Wenn du mit Neurographik beginnst, bleibe sanft, ohne Erwartungsdruck bei dir und ziehe weiter und weiter Linien. Deine Anspannung kannst du durch Abrunden mildern und dann auch besondere Energieregionen auf dem Blatt entdecken. Dabei hilft immer tiefes in den Bauch atmen und innehalten, spüren, reflektieren, vielleicht Notizen machen und dann weiter zeichnen.
Frage dich, bezogen auf dein Thema:
-Wie passt die Reaktion zu meinem Thema?
-Wie möchte ich gerade damit umgehen?
-An welcher Stelle auf dem Bild war ich gerade, als der Druck oder Stress begonnen hat?
-Was passiert, wenn ich gerade weiter die Linien ziehe und nicht stoppe?
-Welche Möglichkeit zeigt sich gerade?
Heute sehe und zeichne ich diese Linien in vielen Lebenslagen. Ich betrachte die Natur mit anderen Augen. Alles ist irgendwie bionisch!
Die Welt ist neurographisch 🙂
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