NeuroGraphik, die intuitive und ästhetische Methode, die dir hilft, tiefere Klarheit und Verbindung zu dir selbst aufzubauen. Mit diesem Beitrag möchte ich dir die faszinierende und bunte Welt der NeuroGraphik näherbringen und dir zeigen, wie du durch intuitives Zeichnen deine inneren Themen erkunden und neue Perspektiven entdecken kannst.
Definition
NeuroGraphik wird als eine kreative Transformationsmethode bezeichnet.
Es können vielfältige Themen dargestellt, initiiert und gelöst werden. Es ist möglich, Begrenzungen aufzulösen und Wunsch- oder Zielzustände zu visualisieren.
Durch das Zeichnen – immer zu einem vorher gewählten Thema – verändern wir die Perspektive auf das Thema. Wir geben uns eine eigene Antwort und sind am Ende einer Zeichnung überrascht über das Ergebnis.
Dieses, sich beeindruckt fühlen verankert das Ergebnis in unserer neuronalen Struktur. Wir zeichnen uns die Antwort!
Der Begriff NeuroGraphik setzt sich aus den Teilen NEURO und GRAPHIK zusammen:
NEURO – als Verbindung zu unserem Gehirn, dem neuronalen Netz und
GRAPHIK – die Zeichnung als Darstellung und Visualisierung von Gedanken, Gefühlen und Körperempfindungen.
Anwendungsbereiche, was kann NeuroGraphik?
Hier ein Auszug aus den vielfältigen Themenbereichen:
- Eigene kreative Kräfte und Ressourcen entdecken, stärken und festigen.
- Sich öffnen für neue Denkansätze und Lösungen.
- Inspiration und Klarheit zu eigenen Themen gewinnen.
- Inneren Raum schaffen und Emotionen zulassen.
- Erlernte Denkmuster und Begrenzungen erkennen und verändern.
- Die eigene Kommunikationskultur erfahren und verändern.
- Das eigene Nervensystem regulieren. Entspannung für die vielen Gedanken.
- Eigene Ziele definieren.
- Vorhaben oder Projekte planen und visualisieren.
- Ahnenarbeit.
- Selbst-Coaching.
Für wen ist NeuroGraphik geeignet?
Ich empfehle diese Methode liebevoll „normal-gestörten Menschen.“ Soll bedeuten? Wir alle haben unsere Erfahrungen und Rucksäcke zu tragen und diese aufzuarbeiten kann schon länger als ein Leben andauern.
Falls du aber eine schwere belastende Erfahrung gemacht hast oder dich bereits in Therapie befindest, solltest du den Wunsch nach Zeichnen mit NeuroGraphik mit deinem behandelnden Therapeuten oder Arzt besprechen. Die Methode wirkt, sie kann tief in dein Unterbewusstsein wirken und wenn du nicht stabil bist und keine fachkundige Unterstützung an deiner Seite hast, wäre dies kontraproduktiv oder gar fahrlässig.
Ursprung der NeuroGraphik
Die NeuroGraphik® wurde von dem Architekten, Künstler, Philosophen und Psychologen Prof. Dr. Pavel Piskarev entwickelt und im April 2014 in Russland eingeführt. Sie berücksichtigt und nutzt wissenschaftliche Erkenntnisse aus Teilen der Psychologie und verschiedenen Coachingmethoden.
Zum Beispiel: Analytische Psychologie, Gestalttherapie, Neuropsychologie, NLP – Neurolinguistisches Programmieren, Psychosynthese. Es wird ständig weiterentwickelt und es werden sicherlich weitere Algorithmen und Möglichkeiten hinzukommen.
Wissenschaftliche Arbeiten gibt es seit Sommer 2018, als die erste Dissertation zum Thema NeuroGraphik in russischer Sprache abgeschlossen wurde.
Wie und wo kann ich teilnehmen?
Grundsätzlich kannst du alleine starten, denn auf YouTube findest du einiges an Informationen und Erklärungen. Diese helfen dir auch am Anfang, aber wenn du deine Themen weiterentwickeln möchtest, ist das Erlernen der Methode und der Zeichenschritte sehr empfehlenswert. Im sogenannten „Basiskurs“ lernst du die Grundlagen und eine Möglichkeit für dich selbst zu zeichnen.
Die Methode ist online und offline anwendbar, d.h. das Erlernen erfolgt über einen Online-Kurs oder auch über eine Präsenzveranstaltung.
Offline gibt es Einzelcoachings oder Gruppenformate. Bei Gruppenformaten zeichnet man gemeinsam zu einem übergeordneten Thema, aber jeder für sich in seinem eigenen Prozess.
Ich bereite gerade verschiedene Formate vor, sodass eine bunte Mischung entsteht.
Achte auf die Qualifikation des Coaches/Trainers. Es gibt NeuroGraphik Spezialisten und NeuroGraphik Trainer. Sie unterscheiden sich in der Ausbildungsdauer, Tiefe und weiteren Berechtigung in der Verwendung der Methode der NeuroGraphik.
NeuroGraphik Trainer ist bisher, meiner Meinung nach, die qualifizierteste Ausbildung in Deutschland und nur ein NeuroGraphik Trainer darf den wichtigen Basiskurs anbieten.
Was brauche ich, um starten zu können?
- Gezeichnet wird auf normalem Kopierpapier, meist in Größe DIN A4. Soll es schneller gehen? Nimm ein kleineres Format, alles ist möglich, sogar die Größe eines Post-It. (Toll für eine Pause.)
- Zum Zeichnen benötigst du schwarze Fineliner, Stärke 0,4 bis 0,8 mm. Einsteigern empfehle ich dickere Stiftstärken, sie erleichtern das „abrunden“.
- Die Farbe wird mit Buntstiften oder Textmarkern aufgetragen. Auch hier, Stift-Empfehlungen gibt es viele, zum Start genügen oft auch sogar Stifte vom Discounter.
- Zum Abschluss kommt noch ein dickerer Edding oder Brush Pen in Schwarz. Stelle dir auch Getränke bereit und sorge für eine möglichst ruhige Umgebung.
Für mich ist die Einfachheit dieser Methode so bestechend. Ich behaupte, dass für den Anfang alles im Haushalt vorhanden ist. In diesem Beitrag habe ich die Grundausstattung beschriebeben. Diese muss nicht teuer und exklusiv sein, das geht später immer noch. So vermeidest du, dich gleich zu Beginn unter Druck zu setzen. „Jetzt habe ich die Ausrüstung gekauft, jetzt muss auch was passieren!“
Was passiert während einer Zeichnung?
Jede Zeichnung ist ein intensiver Prozess und Kommunikation mit sich selbst. Es können Empfindungen wahrgenommen und auch lange nicht gespürte Emotionen wachgerufen werden. Du kannst körperliche Empfindungen wahrnehmen (z.B. heiße Wangen, Bauchkribbeln) oder rutschst beispielsweise unruhig auf deinem Stuhl herum. Alles Zeichen, dass dein System arbeitet. Es kann zu tiefen Veränderungen kommen. Dies passiert manchmal mit einer Zeichnung, doch häufig zeichnest du mehrere Zeichnungen zu einem Thema.
Jedes Ergebnis einer Zeichnung verändert deine Selbstwahrnehmung, den Ausgangspunkt für die nächste Zeichnung und deine Perspektive auf dein Thema. Bis zu dem Punkt, an dem dein Thema für dich gelöst, verändert oder harmonisiert ist. Du wirst den Unterschied spüren!
Dabei folgst du einer bestimmten Reihenfolge an Zeichenschritten (Erklärung im weiteren Verlauf). Diese bewirken ein Abtauchen, eine Konzentration auf uns selbst. Wir zeichnen auf der Ebene unseres Unter- und auf der unseres kollektiven Bewusstseins. Du kannst dich wie in einem Flow fühlen und Emotionen spüren, bist gefesselt von manchen Aspekten deiner Zeichnung. Du nutzt die Sprache der Farbe, visualisierst und veränderst dein Thema, so wie du es gerne hättest, findest Lösungen oder unbedachte Aspekte in dir selbst – ohne dass jemand dir sagt, so sollte es sein!
Das großartige daran ist, dass unser Gehirn scheinbar die Sprache der NeuroGraphik versteht, denn die Ergebnisse nehmen wir in uns auf.
Die Sprache der NeuroGraphik
In der NeuroGraphik sprechen wir eine eigene Sprache. Es werden Begriffe wie Algorithmus, Modelle und das eigene Alphabet verwendet.
- Alphabet (Neuro-Linie, Kreis, Viereck, Dreieck)
- Algorithmus
- Modelle
1. Das Herzstück – die Neurographische Linie
Die Art der Linie macht eine Zeichnung zu einer NeuroGraphik. Sei reizt uns, ist ihr Verlauf doch so ganz anders, wie die Linien, welche wir in der Schule gelernt haben. Sie ist geschwungen und verläuft nicht in einer sich wiederholenden Weise über das Blatt. Die Natur macht es uns vor, dort gibt es keine Kanten. Daher wird diese Linie auch als eine bionische Linie bezeichnet.
Gerade diese geschwungene und überraschende Form bringt uns aus unserem gegenwärtigen Denkmuster, sie fordert uns. Auf dem Blatt erkundest du mit deinen Linien dein eigenes neuronales System. Das Zeichnen erzeugt neue neuronale Bahnen in uns, so ergeben sich neue Perspektiven oder Lösungen für unser Thema. Zu verstehen wie ein neuer Pfad auf einer Wiese, diesen darfst du gestalten nach deinen Wünschen. So ist es auch mit unseren Gedankenpfaden – diese sind ein Leben lang lernfähig.
Nicht nur die Tätigkeit des Zeichnens erzeugt eine Reaktion (körperlich, emotional und geistig) in uns selbst, die Erscheinung der Linie ebenso. Der Verlauf erinnert stark an unsere neuronalen Bahnen im Gehirn.
Wir zeichnen unsere eigenen Synapsen.
Kreuzen sich zwei Linien entstehen im Normalfall Ecken. Es kann zu Stresszuständen und nicht fließender Energie kommen. Wir harmonisieren diese Kreuzungen – es wird „abgerundet“. Dieses Abrunden ähnelt einer Synapse in unserem Gehirn, so können die Gedanken und Emotionen weiterhin fließen und kommen an keiner Ecke ins Stocken. Es stellt sich eine Entspannung in deinem System ein.
Zusammengefasst hat die neurographische Linie folgende Besonderheiten:
- Sie gleichen sich in keinem Abschnitt
- Sie führt dorthin wo wir sie nicht erwarten
- Sie trägt eine natürliche Spannung in sich
Weitere Elemente:
- Der Kreis
Alles runde wirkt harmonisch und weich auf uns. Daher ist der Kreis auch in seiner Bedeutung, der Harmoniebringer. Er steht für Ganzheit und auch das Göttliche. - Das Viereck
Es spendet Sicherheit und Konstanz, einen Rahmen, Berechenbarkeit, aber auch eine Beschränkung. - Das Dreieck
Das spitze Ding! Es bringt Energie, Stress und Fokus. Je nach Einsatz lenkt es unseren Fokus oder spendet Energie.
2. Algorithmus (Def. „Ein Problem durch eine strukturierte Herangehensweise lösen“)
Derzeit gibt es in der NeuroGraphik 9 Algorithmen zu unterschiedlichen Themengebieten. Sie zielen auf die Kreativität, die Harmonie oder die Realisierung ab.
Wie vorher beschrieben, folgt deine Zeichnung einer bestimmten Reihenfolge von Zeichenschritten. Diese Schrittfolge wird Basisalgorithmus genannt.
Der Basisalgorithmus der NeuroGraphik
Es ist empfehlenswert diese Zeichenschritte zu verstehen, ja zu verinnerlichen, damit der Prozess der Zeichnung für dich besser wirken kann. Du lernst diese Schritte im dazugehörenden Basiskurs.
Die folgenden Schritte durchläufst du wenn die eine Zeichnung erstellst:
Thema/Anliegen: Wo drückt der Schuh? Was möchtest du verändern? Du zeichnest zu einem Thema, um dies zu verändern. Das Thema ist richtig gewählt, wenn es eine gewisse emotionale Reaktion in dir hervorruft.
Komposition der Zeichnung: Was möchte ich ausdrücken? Dürfen Emotionen aufs Papier? Passend zu deinem gewählten Thema gibt es entsprechende Aufbauten einer Zeichnung. Es ist die Leseart deiner Zeichnung. Wie auch bei anderen Gemälden oder auch in Filmen, hier wird das Wichtige in den Vordergrund gesetzt und eine Dramaturgie drumherum dargestellt. Du visualisierst und gestaltest dein Thema bis zu einem derzeitig möglichen Schritt oder Erkenntnis.
Neurographieren: Du zeichnest Linien – die neurographische Linie macht den Unterschied zu anderen Zeichenmethoden. Es entsteht ein erstes Netz aus Linien.
Integration: Große Figuren und Hintergrund: Wir fassen Teile der Zeichnung zu neuen, zu großen Figuren zusammen und geben der Zeichnung eine neue Bedeutung. Wir zeichnen neurographische Linien oder auch Figuren (Elemente wie oben beschrieben). Manchmal werden Figuren auch so groß, dass sie nicht ganz auf Blatt passen. Dies ist ok, richtig, gut, wie du es benennen magst. Sie verläuft in deinem Unterbewusstsein weiter, es gibt dort keine Grenze.
Endlich kommen die Buntstifte zum Einsatz. Wir fassen mit Farbe Teile zusammen, wir heben große Elemente hervor. Wir zeichnen über die Grenzen von Symbolen und malen nicht nur dies aus. Wichtig hierbei: Bleibe intuitiv und male nicht nur deine Lieblingsfarbe. Es soll ein pink sein, auch wenn dies nicht deine Farbe ist? OK! Lass es fließen, die Bedeutung wirst du später verstehen.
Feldlinie: nun kommt der dicke Edding oder der Brush-Pen zum Einsatz. Wir zeichnen dicke Linien, mit besonderer Kraft. Wir nutzen die Kraft von außen, vom Universum oder welchen Begriff du magst. Du magst keinerlei diese Begriffe? Okay, frage dich, welche Stärke du gerade benötigst.
Fixierung: Welcher Teil der Zeichnung spricht dich besonders an? Wo liegt für dich die größte Spannung? Hier könnte eine besondere Aussage verborgen sein. Dies wird deine Fixierung.
Stilisierung: Du gibst der Zeichnung deinen eigenen Stempel oder Style
Reflexion: Spüre in deinen Körper, schau auf die Zeichnung. Wie hat sich dein Thema verändert? Welche neuen Ansichten hast du gewonnen? Was kann das Ergebnis zum jetzigen Zeitpunkt sein?
Was könnte der Startpunkt für deine nächste Zeichnung sein?
Du siehst, es ist ein umpfangreicher Prozess und dieser darf geübt werden.
3. Modelle
Diese grafischen Muster werden nur als Grundlage einer Zeichnung verwendet, sie werden nicht nachgezeichnet. Sie dienen als Orientierung für den Zeichnenden. Die bekanntesten sind:
NeuroBaum – NeuroLotus – NeuroRegen
Meine persönliche Verbindung und Fazit
Mir hat sie schon viele Erkenntnisse und Prozesse geschenkt, gerade da sie auch zum Selbstcoaching gut geeignet ist. Alles was ich hier beschreibe, habe ich in Selbsterfahrung erlebt, die Veränderung und die Möglichkeiten erlebt.
Ich konnte einiges an Ahnenarbeit und auch familiäre Themen durch die Zeichnung für mich klären. Ob es Planungen sind oder um die Visualisierung der eigenen Stärken geht, ich möchte sie nicht mehr missen.
Dies sollte keine Option mehr für dich sein.
In diesem Sinne
Kopf aus, Stifte an!
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